Kooperationen

L’ORÉAL Österreich

Auf Initiative von L’ORÉAL Österreich wurden im Jahr 2007 in Zusammenarbeit mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der internationalen Kooperation „For Women in Science“ erstmals zwei Stipendien an österreichische Grundlagenforscherinnen in den Bereichen Medizin, Natur- und Biowissenschaften sowie Mathematik vergeben. Zwei weitere Stipendien werden vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) finanziert.

Die Stipendien haben eine Laufzeit von 6–12 Monaten und sind mit jeweils 20.000,– EUR dotiert. Sie sollen junge Wissenschaftlerinnen zur Karriere in der Forschung ermutigen, ihnen den Start erleichtern oder ihnen die Fortsetzung einer begonnenen Karriere ermöglichen. Insbesondere soll es den Stipendiatinnen dadurch möglich sein, die Dissertation zu beenden oder ein Projekt auszuarbeiten, bzw. soll ihnen nach einem Forschungsaufenthalt im Ausland die Rückkehr erleichtert werden.

Am 23. November 2015 wurden vier Wissenschaftlerinnen in einem Festakt in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einem L’ORÉAL Österreich-Stipendium ausgezeichnet:

Nadine Dörre, Physik, Universität Wien: Interferometry with Massive Nanoparticles

Jelena Milosevic Feenstra, Molekularbiologie, Research Centre for Molecular Medicine (CeMM) der ÖAW: Die genetische Basis der leukämischen Transformation in myeloproliferativen Neoplasien

Andrea Ganthaler, Botanik, Universität Innsbruck: Hydraulische Architektur alpiner Zwergsträucher

Simone Mader, Neuroimmunologie, Medizinische Universität Innsbruck: Identification of Novel Brain-reactive Antibodies Associated with Multiple Sclerosis

v.l.n.r.: Klaus Fassbender (Geschäftsführer L’ORÉAL Österreich), Nadine Dörre, Jelena Milosevic Feenstra, Margit Fischer, Georg Brasseur (Präsident der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW), Simone Mader, Andrea Ganthaler, Eva Nowotny (Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission), Roberta Schaller-Steidl (Leiterin Gender- und Diversitätsmanagement, BMWFW)
Foto: Eva Kelety

Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM)

Das IWM wurde 1982 gegründet, um den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen Wissenschaftler/inne/n aus Ost- und Westeuropa zu ermöglichen und zu fördern. Jedes Jahr bietet das IWM etwa vierzig internationalen Gastforscher/inne/n die Möglichkeit, während mehrmonatiger Forschungsaufenthalte am Institut zu arbeiten. Diese wissenschaftliche Gemeinschaft konzipiert und realisiert die Aktivitäten des Instituts.

Im Rahmen der Kooperation zwischen der ÖAW und dem IWM werden seit 1996 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Förderprogramme APART und DOC, die Forschungsprojekte in den Bereichen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften verfolgen, vom IWM zu einem sechsmonatigen Forschungsaufenthalt eingeladen. Seit dem Jahr 2006 nehmen auch Geförderte des Programms DOC-team – für Gruppen von Doktorand/inn/en aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften mit transdisziplinärer Problemstellung – diese Möglichkeit in Anspruch. Der Aufenthalt am IWM erlaubt es den ÖAW-Stipendiat/inn/en, im Austausch von Ideen und Erfahrungen mit anderen Wissenschaftler/inne/n ihren fachlichen Horizont zu erweitern und die eigenen Forschungsansätze in den internationalen Kontext einzubinden.

Folgende Stipendiat/inn/en der Programme DOC und APART haben sich im Jahr 2015 als Visiting Fellows am IWM aufgehalten:

DOC
Doris Kaltenberger, Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien: Neo- und postphänomenologische Ansätze in der Religionswissenschaft und die Frage nach der Möglichkeit einer zeitgemäßen religionsphänomenologischen Methodik

APART
Kristina Stoeckl, Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien: Orthodox Christianity and Politics: Multiple Secularisms, Liberal Norms and Traditional Religion

IFK – Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften

Das IFK wurde 1993 gegründet. Es ist ein außeruniversitäres und unabhängiges Wissenschaftskolleg mit dem Ziel, interdisziplinäre Formen von Kulturanalyse und Kulturstudien zu entwickeln und zu fördern. Das IFK fördert junge Kulturwissenschaftler/innen im Rahmen von Junior Fellowships und lädt jedes Jahr internationale Gastforscher/innen zu Forschungsaufenthalten nach Wien ein.

Im Jahr 2009 wurde eine Kooperation zwischen der ÖAW und dem IFK geschlossen: Das IFK bietet pro Studienjahr max. zwei DOC-Stipendiat/inn/en der ÖAW die Möglichkeit, als Junior Fellows am wissenschaftlichen Programm teilzunehmen. Mit diesem Fellowship ist ein Arbeitsplatz am IFK mit EDV und Internet-Zugang verbunden.
Der Aufenthalt am IFK bietet den Geförderten die Möglichkeit des freien Austausches von Ideen mit Wissenschaftler/inne/n unterschiedlicher Fachrichtungen. Auf diese Weise können neue Sichtweisen entdeckt, aber auch Methoden und Begriffe anderer Fachgebiete erlernt und im eigenen Kontext erprobt und angewendet werden.

Stadt Wien

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der ÖAW im Jahr 1997 gründete die Stadt Wien den Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Österreichische Akademie der Wissenschaften, eine Stiftung für Projekte aus allen Bereichen der Forschung, die für die Stadt Wien von Relevanz sind. Wissenschaftler/innen aus Forschungseinrichtungen der ÖAW und allen anderen Wiener Forschungsinstitutionen können um Unterstützung für ihre Forschungsprojekte ansuchen.

Im Jahr 2015 wurden folgende Forschungsprojekte zum Thema „Analyse großer Datenmengen in der historischen und aktuellen Demographie im Zusammenhang mit Populationsdynamik“ ausgewählt:

Guy Jonathan Abel, Institut für Demographie der ÖAW: Combining Traditional and Emerging Big Data Sources to Model Population Movement Patterns

Anne Goujon, Institut für Demographie der ÖAW: Reconstructing Educational Attainment of Populations in the 20th Century

Seit 2009 werden außerdem Preise an wissenschaftliche Mitarbeiter/innen der Akademie für die beste Publikation aus den Bereichen der beiden Klassen verliehen.

Der Best Paper Award 2015 der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW ging an Petar Jurcevic und Ben P. Lanyon, Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI), für den Artikel „Quasiparticle Engineering and Entanglement Propagation in a Quantum Many-body System“, erschienen in Nature (07/2014; 511, 7508: 202-205),

und an Kilian Huber, Research Centre for Molecular Medicine (CeMM), für den Artikel „Stereospecific Targeting of MTH1 by (S)-crizotinib as an Anticancer Strategy “, erschienen in Nature (10 April 2014; 508, 7495: 222-227).

Die Auszeichnung der besten Publikation 2015 der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW erhielt Christian Gastgeber, Institut für Mittelalterforschung (Abteilung Byzanzforschung) der ÖAW, für seine Monographie Die griechischen Handschriften der Bibliotheca Corviniana in der ÖNB. Provenienz und Rezeption im Wiener Griechischhumanismus des frühen 16. Jahrhunderts (Verlag der ÖAW, 2014).

Die Auswahl der Projekte und der Preisträger/innen erfolgt durch eine Vergabejury von Wissenschaftler/inne/n, die von der Stadt Wien und der ÖAW nominiert werden, unter dem Vorsitz des Bürgermeisters der Stadt Wien und des Präsidenten der ÖAW. Als Generalsekretär verwaltet OSR Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt, Leiter des Referats für Wissenschafts- und Forschungsförderung der Magistratsabteilung 7 der Stadt Wien, diese Stiftung.

Im Rahmen einer weiteren Kooperation mit der Stadt Wien, vertreten durch das Referat für Wissenschafts- und Forschungsförderung, wird seit 1998 jedes Jahr die Vergabe eines APART- und eines DOC-Stipendiums finanziert. Mit diesen sogenannten APART-urban- bzw. DOC-urban-Stipendien werden Projekte mit Wienbezug aus allen Bereichen der Forschung unterstützt.

Im Jahr 2015 wurden folgende Stipendiat/inn/en unterstützt:

Ljiljana Radonic, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW: World War II in Post-Communist Memorial Museums – Negotiating Traumatic Pasts in the Course of EU Integration (APART-urban)

Felix Kernbichler, Institut für Zivilrecht der Universität Wien: Vertragsauflösungssperre in der Insolvenz (DOC-urban)

 

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